so nun denn …. hier der offizielle Expeditionsbericht Allier 2006 …
Ich wollte ausziehen, meiner Familie den schönen Allier zu zeigen …. sonnige Sandbänke, einsame Landschaften, wunderbar faules französisches Landleben, Bar du Ponts mit Biere a Pression und Pastis, Mittagssiesta, 2000 Käsesorten, Vin Rouge ordinaire und Lagerfeuer in warmen Sommernächten …. so sollte es sein, und so war es auch immer gewesen, warum sollte mir nicht auch diesmal die Wettergötter hold sein ?
Um meine Familie wohl den Fluss hinunter zu geleiten, rüstete ich meine Campingausrüstung zur schieren Perfektion auf, ob Klappspaten, perfekte Kocheraustattung bis farblich abgestimmte Packsäcke, alles war bereit. Zelt war klar, Proviant gebunkert, alle Führer noch einmal gewälzt, neuste Infos aus dem Internet gezogen … alles war bereit für den ultimativen Familienpaddelwohlfühlurlaub …. wenn da nicht …
… das Wetter war scheisse !! Tiefe Tiefs zogen in Wellen über das Massiv Central, ein Donnerwetter jagte das Nächste, aber es ist ja noch eine Woche und die Wettergötter waren ja immer … diesmal nicht, einen Tag vor Abfahrt beschlossen wir, erst einmal an die Cote D´Azur zu fahren, den einzigen Ort wo in Frankreich die Sonne schien, und von da aus darauf zu lauern, wann das schöne Wetter auch wieder in Restfrankreich einziehen wollte … wir hatten ja schliesslich August !!!
Gesagt getan, nach eine duchgebretterten Nacht mit 20000 Peage Stationen kamen wir etwas derangiert in Cavallaire (Nähe St.Tropez) an, um uns erst einmal in die warmen Arme des provenzalischen Strandlebens zu werfen … wie ca. 2,5 Millionen andere Touristen. Nach ein paar Tagen des französischen Wohllebens zupfte uns langsam der Paddelvirus immer stärker am Bein, allerdings war in Restfrankreich immer noch tiefster Herbst, also wühlte ich mich in der Verzweiflung tief durch meine DKV Führer, um schliesslich tatsächlich einen Fluss zu finden, der bei uns in der Nähe war und auch mit Kanadier paddelbar. Der ARGENS fliesst an le Muy vorbei und mündet bei Frejus ins Mittelmeer, schien ein schöner Wanderfluss zu sein. Also vorbeigefahren, schön sah er ja schon mal aus, und bald hatten wir auch noch einen netten französischen Bootsverleiher gefunden, der uns und unser Boot gegen ein kleines Entgeld mit zurücknehmen wollte, so das auch das Problem mit dem Auto umsetzen gelöst war.
In früher Früh ging es am nächsten Tag auf, und kurz nach neun Uhr morgens liessen wir den Champlain zu Wasser, um endlich mal das Paddel zu schwingen und dem Trubel der Cote D´Azur zu entkommen. Schon am Einstieg boot der Argens wunderschöne Ausblicke, und bald hatten uns seine grünen Ufer geschluckt, und es wurde tatsächlich ruhig und still um uns, nur noch die Paddelschläge, das Rufen der vielen Wasservögel und die lauten Begeisterungsschreihe unseres Sohnes, der sich alle 5 Minuten vor Glück versuchte aus dem Boot zu werfen hallten über die Wasserfläche.

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